Luxemburg - ARAL-TourenfahrerCup 2004 Finale

Nachdem wir 2004 mit unseren Rollern bei Aral fleißig in halb Deutschland (Hessen, NRW, RH-Pfalz, BW, Bayern, Thüringen und Sachen) Stempel gesammelt hatten, dürfen wir nun über das lange Wochenende an Fronleichnam unseren Lohn dafür einsammeln. Die ARAL-Veranstaltung geht von Freitag Abend bis Sonntag Nachmittag - da bietet es sich für uns natürlich an, schon am Donnerstag, dem Feiertag nach Luxemburg zu fahren und einen Tag "Vorsprung" zu haben und sich am Freitag die Stadt Luxemburg und die Umgebung anzusehen.

1. Tag - Donnerstag, 26.5.05 - Lämmerspiel - Luxemburg (370 km)

Am Donnerstagmorgen geht es für uns um 7.00 Uhr früh los, da wir uns noch mit unseren Motorrad fahrenden Freunden aus Heilbronn im Saarland treffen wollen. Zunächst geht die Fahrt über die Schnellstraße bzw. Autobahn von Neu-Isenburg-Gravenbruch bis Langen, dann über Mörfelden, Groß-Gerau, Geinsheim an die Rheinfähre Kornsand (nach Nierstein).

Hier treffen sich normalerweise an Sonn- und Feiertagen die Motorradfahrer aus den Kreisen GG, DA und OF. Morgens um 9.00 Uhr sind wohl noch nicht alle Motorräder startklar. Die Fähre fährt um diese Zeit auch nur alle halbe Stunde und da sie gerade auf der anderen Seite steht, haben wir etwas Zeit, ein Foto zu machen und die Ruhe am Rhein zu genießen.

Von Nierstein geht es dann über Wörrstadt und Wöllstein (an der Justizvollzugsanstalt vorbei), Fürfeld, Obermorschel, Meisenheim ins Glantal. Hier sind am Wochenende die "Deutschen Draisinentage". Aber auch hierfür sind wir noch etwas zu früh. Hier im Glantal kann man die alte eingleisige Bahnstrecke mit einer Draisine befahren - an einem Wochentag von oben nach unten, am anderen von unten nach oben, nähere Infos unter www.draisinentour.de oder bei der Touristeninformation Kusel. Besonders für Gruppen ist dies ein lustiges und einmaliges Erlebnis.

Weiter geht es über Altenglan und Kusel nach St. Wendel. Hier treffen wir etwas gegen 10.30 ein, noch ein wenig Zeit, bis wir uns um 11.00 mit unseren Freunden treffen wollen. Als die Beiden eintreffen, gibt es im bekannten Café Journal (auch Motorradfahrer-Treff und Hotel) einen großen leckeren Salat.

Danach geht es weiter über ein kleines Stück der MSD-West und über ein Stück Eichenlaubstraße (mit einem Eichenblatt gekennzeichnet) nach Mettlach. Von dort, an der Saar entlang, über Saarburg und Konz nach Oberbillig. Hier überqueren wir die Mosel mit der Fähre nach Wasserbillig in Luxemburg und machen dort noch eine kleine "Eis-Pause", um dann immer der Sauer/Sûre folgend über Echternach und Diekirch nach Lipperscheid zu unserem Sport-Hotel Leweck zu kommen. Hier beziehen wir unsere Zimmer für die nächsten Tage und lassen uns ein sehr gutes Abendessen schmecken.

2. Tag, Freitag 27.5.05 - Luxemburg Stadt (130 km)

Nach einem ausgedehnten Frühstück am Büfett machen wir uns auf den Weg nach Luxemburg-Stadt. Es geht in Richtung Diekirch und zunächst schell über eine autobahnähnliche Straße bis kurz vor die Stadt. Dann landen wir im Berufsverkehr und im Stau in den Vororten. Jetzt wissen wir beide wieder, warum wir nur selten mit den Rollern in eine "Großstadt" fahren. Wir finden dann aber doch einen günstigen Motorradparkplatz in der Nähe der Altstadt.

Wir schlendern durch die Fußgängerzone bis zu der berühmten Festungsanlage, den Kasematten, hoch über dem Ufer der Alzette. Weiter geht es zum Dom, dem Parlament und dem großherzoglichen Schloss - ist nicht zu besichtigen, der Großherzog wohnt ja hier. Ein einsamer, aber viel fotografierter Soldat bewacht das Schloss.

der Balkon des
Grossherzoglichen Schlosses


Die Laternenpfäle sind besonders sehenswert

Mit dem Mittagessen wir es etwas schwierig, weil alle Luxemburger um die gleiche Zeit Mittagspause machen wie wir und bei dem schönen Wetter auch draußen sitzen wollen. Nach einigem Suchen finden aber auch wir ein Plätzchen im Schatten und genießen einen ausgezeichneten Salat. Nach dem Essen machen wir noch einen kleinen Verdauungsspaziergang in einem Park und finden dann wieder zu unserem Parkplatz zurück.

Obwohl Luxemburg selbst eigentlich nicht besonders groß ist, herrscht hier doch ein reger Straßenverkehr, leider ist die Verkehrsführung nicht so besonders gut. Wir fahren immer den Schildern "Autre Direction" also "sonstige Richtungen" nach, um die Stadt wieder zu verlassen. In der Nähe des Bahnhofs gibt es dann zwei dieser Schilder in zwei verschiedene Richtungen.

Wir entscheiden uns für das, was aus der Stadt herausführt, das war aber wohl für unsere Richtung leider, oder, wie sich später herausstellt, zum Glück, nicht ganz das Richtige. Die Straße führt uns nach Süden aus Luxemburg heraus, also in die entgegengesetzte Himmelsrichtung. Es gibt aber etwas außerhalb einen "Umgehungsring" um die Stadt, der über kleine Straßen durch die Dörfer führt. So erreichen wir auch die Hauptstraße Luxemburg - Echternach, von der wir aber schnell wieder abbiegen und durch das felsige Tal der Ernz Blanche nach Larochette mit seiner schönen auf einem steilen Felsen liegenden Burg. Danach geht das Tal weiter bis Diekirch und wir sind wieder gegen 17.00 Uhr im Hotel.

Hier finden wir unser Programm für die nächsten Tage und unsere Teilnehmerkarten, damit wir nicht verloren gehen. Im Lauf der letzten Stunden treffen auch die anderen ARAL-Tourenfahrer, die Mitarbeiter von ARAL und der Zeitschrift Tourenfahrer ein. Vor dem Abendessen stellen sich die Veranstalter und die Teilnehmer vor und es gibt für jeden "Gewinner" noch ein kleines Geschenk und Benzingutscheine als Dankeschön fürs fleißige Fahren und Sammeln. Dann gibt es ein ausgezeichnetes 4-Gänge Menü, bei dem sich nebenbei die Teilnehmer an den einzelnen Tischen offensichtlich gut unterhalten, sodass der Abend erst so gegen 24.00 Uhr ausklingt.

3. Tag Samstag 28.5.05 - Training und Rundfahrt (190 km)

Durch ein gutes Frühstück von Büfett gestärkt, geht es am Morgen zum Sicherheitstraining zum Centre de Formation pour Conducteurs, das von Aral betrieben wird, in Colmar-Berg. Hier werden wir von echten Profis, teilweise auch ehemaligen Rennfahrern, betreut und in die Geheimnisse des richtigen Bremsens, Kreis- und Kurvenfahrens eingewiesen.


Startaufstellung

alle lauschen gespannt
dem Instruktor
Nicht nur die Motorradfahrer
mussten arbeiten, es gab
auch ein Programm für
die Beifahrer(innen), damit
auch sie beschäftigt und
nicht nur zum Zuschauen
verdammt waren.

Ein Teil des Trainings wird auch auf einer Trial-Maschine absolviert werden, hier geht es richtig ins Gelände, sehr gut für den Gleichgewichtssinn. Wegen der großen Hitze und der gnadenlosen Sonne (auf dem Gelände gibt es kaum ein schattiges Plätzchen) wird von unseren Veranstaltern Wasser in größeren Mengen an alle verteilt. Gegen 13.30 ist das Training dann zu Ende und es gibt ein reichhaltiges kaltes Buffet für alle, mit Braten, div. Salaten, leckerem Käse und Erdbeeren mit Eis und Sahne.

Nach dieser Erholungspause wird die große Gruppe in 4 kleine Gruppen aufgeteilt, die Schnellen, 2 Mittelschnelle und die Langsamen, hier sind wir natürlich, als einzige 125-er Rollerfahrer, dabei. Noch 2 große Enduros und eine Motorradfahrerin mit einer kleineren Maschine gesellen sich noch dazu. Die anderen wollen mit den "Langsamen" nichts zu tun haben!! In Abständen von 5 bis 10 Minuten starten die einzelnen Gruppen. Damit die Anderen nicht "behindert" werden, fahren wir als letzte los. Schon ein paar km weiter stehen zwei der Gruppen schon am Straßenrand und machen Pause. Hier sind wohl welche verloren gegangen, die noch nicht in einer Gruppe gefahren sind. Es dauert aber nicht lang, da werden wir von diesen wieder überholt. Es geht über viele kleine Straßen mit vielen Kurven und viel auf und ab über Mersch, Nospelt und Hobscheid bis Colpach-Haut. So richtig nach unserem Geschmack. Als wir nach einer Stunde auf einem Parkplatz eine Pause machen, fährt schon wieder eine der schnelleren Gruppen an uns vorbei - wohl verfahren beim Schnellfahren oder wie?? Nach der Pause kommen wir einen halben km weiter wieder an einer Gruppe vorbei, die die gleiche Idee hatten wie wir.


die Presse war immer dabei
 
Weiter geht es über Rambrouch und Arsdorf zur Sauer-Talsperre. Hier ist ein allgemeiner Treffpunkt ausgemacht. Wir sind offensichtlich die Ersten auf dem Parkplatz, denn die anderen drei Gruppen kommen aus zwei verschiedenen Richtungen nach uns an.

Das gibt natürlich ein großes Hallo, dass die "Langsamen" immer vor den anderen am Ziel sind, aber wie schon in der Bibel steht: "Die Letzten werden die Ersten sein".

Von der Talsperre aus schließen sich noch Fahrer aus einer anderen Gruppe uns an und wir fahren über Berg und Tal und durch viele enge Kurven ins Tal der Sauer und zunächst zum gemeinsamen Tanken, natürlich an einer ARAL-Tankstelle, und dann wieder ins Hotel zurück.

 

 

Heute Abend erwartet uns noch eine besondere Überraschung.
Es geht mit dem Bus auf die Burg Bourscheid.

Dort erwarten uns zwei Spanferkel am Spieß zu einem mittelalterlichen Mal und ein Gaukler, der an verschiedenen Stellen der Burg und nach dem Mal lustige Darbietungen bot, die allen einen fröhlichen Abend bescherte. Wir haben die Burg ganz für uns allein. Extra für dieses Ereignis angemietet. Nach diesem gelungenen Ausklang des Tages geht es für alle gegen Mitternacht wieder ins Hotel zurück.


Aufgang zur Burg

der "Hexencocktail"

das SCHWEIN am SPIESS

4. Tag, Sonntag, 28.05.05 - Luxemburg - Eifel - Lämmerspiel (465 km)

Heute, am letzten Tag steht noch eine Ausfahrt in die Eifel auf dem Programm. Nach dem Frühstück heißt es zunächst "Moped packen" dann werden noch diverse Abschiedsfotos gemacht. Einige fahren gleich von hier aus nach Hause oder bleiben noch ein paar Tage in Luxemburg und machen Urlaub. Der überwiegende Rest formiert sich endlich gegen 10.30 Uhr in etwa in die gleichen Gruppen wie gestern und macht sich auf um die letzten gemeinsamen Abenteuer zu erleben.

Unser Guide ist, wie wir gestern schon festgestellt haben,
auf den Strecken der Erfahrenste, er hat die Strecken vor einiger
Zeit bereits erkundet und in einem Road-Book aufgezeichnet.
Die anderen verlassen sich auf GPS und seine Aufzeichnungen.
Das klappt aber nicht immer, da der Satellit offensichtlich
nicht alle Straßen kennt. Schon kurz nach dem Start hat die vor
uns fahrende Gruppe bereits einen Fahrer verloren und muss
darauf warten, während wir lustig an ihnen vorbeidüsen und wir
denken, ob das Spiel von gestern schon wieder los geht.

Es geht wieder über kleine Straßen und Sträßchen, rauf und runter, hin und her. Zunächst bis an die Grenze, die wir auf einer uralten Steinbrücke über die Sauer, zwischen Beaufort und Bollendorf (D) überschreiten. Aber auch auf der deutschen Seite geht es über die kleinen Straßen so weiter über Meckel und Dudeldorf Richtung Kyllburg. Bei einer kurzen Pause nach etwa einer Stunde, die wir am Waldrand einlegen, treffen wir zwei Motorräder aus einer der anderen Gruppen, die sich von den anderen gelöst hatten und eigentlich alleine fahren wollten, sie schließen sich nun uns an. Von Kyllburg geht es weiter über Densborn und Gerolstein. Nach einer weiteren Stunde machen wir noch einen kleinen Tankstopp für die Fahrer in einem Dorf-Gasthaus mit einem Biergarten.


andere machen an der Straße "Pause"

Von hier aus ist es nochmals etwa eine Stunde Fahrt bis wir über winzige leere Straßen und Eifeler Dörfer den verabredeten Treffpunkt, den Gasthof Pfahl in Wershofen erreichen. Heute hatten wir keine der anderen Gruppen mehr gesehen und vermuten, dass wir mit einiger Verspätung eintreffen, da wir auch im Biergarten "etwas länger" gebraucht haben. Hoffentlich haben die anderen uns nicht schon alles weggegessen. Aber so viel später sind wir nicht. Ungefähr im 10-15-Minuten-Takt sind alle Gruppen eingetroffen.

Es gibt noch ein ausgiebiges Mittagessen, bevor die Verabschiedung beginnt. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass ARAL diese Aktion und die Gewinner-Veranstaltung unbedingt nochmals wiederholen soll. Daran wollen alle sich wieder beteiligen.

Dann machen sich alle auf den Heimweg. Hier ist allerdings für die meisten schon der erste Stau vorprogrammiert, da an diesem Wochenende auch die "Formel 1" zu Gast auf dem Nürburgring ist, kaum 20 km von hier entfernt. Wir sind die Letzten, die sich so gegen 16.00 Uhr auf den Weg machen. Wir fahren zuerst in die gleiche Richtung wie die meisten anderen auch, landen aber nach 5 km an einer Polizeisperre. Die B 258 in Richtung Ring darf nur in entgegengesetzt befahren werden. Da wir dort aber nicht hin wollen, drehen wir um und fahren nach Altenahr, an der Ahr entlang bis zum Rhein und dann über Neuwied, unsere bekannte Strecke, am Rhein entlang, an Rüdesheim und Eltville vorbei, über das Frankfurter Kreuz, hier sind noch ein paar "Werbeautos" von der "Formel 1" unterwegs, nach Hause, wo wir gegen 20.30 Uhr eintreffen.

Fazit:

Eine schöne Tour zum Motorradfahren, mit hervorragend organisierter Veranstaltung und Betreuung durch Aral und der Zeitschrift Tourenfahrer.

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Dieses Mal haben wir nicht alle Fotos selber machen können ( zu beschäftigt mit "üben"), wir danken deshalb unseren Freunden Carla Rossetti und Helmut Ortwein, dass sie uns ihre Fotos zur Verfügung gestellt haben.

Copyright © 2006 by Ursula Stoever.